
Wann ist eine LERNENDE GEMEINSCHAFT sinnvoll?
Veränderungsprozesse sind komplex und benötigen Zeit. Lernende Gemeinschaften (Learning Community) bieten den passenden Rahmen, um sie erfolgreich zu gestalten. Die teilnehmenden Organisationen, Gemeinden, Träger und Werke entwickeln dabei in einem strukturierten und begleiteten Prozess eigene Lösungsansätze. Der Prozess wird als geistlicher Prozess verstanden, mit Raum für das Hören auf Gott. Einzeln und auch gemeinsam entstehen in den Lernenden Gemeinschaften neue Visionen, kreative Ideen und konkrete Handlungspläne für die Umsetzung. Coaching unterstützt diese Umsetzung vor Ort kontinuierlich.
Variante 1:
Lernende Gemeinschaft im Bezirk
Teams aus unterschiedlichen evangelischen Akteuren eines Bezirks bilden gemeinsam eine Lernende Gemeinschaft (Kirchengemeinden, Bezirksjugendwerk, Jugendverbände usw.). Die Themen der Lernenden Gemeinschaft werden gemeinsam festgelegt. Neben dem Gestalten der eigenen Veränderungsprozesse geht es hier auch um das Vernetzen und die stärkere Zusammenarbeit und gegenseitige Unterstützung als Bezirk.
Variante 2:
Lernende Gemeinschaft württembergweit
Einzelne Teams aus unterschiedlichen Bezirken in Württemberg machen sich gemeinsam auf den Weg und bilden eine Lernende Gemeinschaft. Das Thema dieser Lernenden Gemeinschaft steht von vornherein fest (z.B. Familienarbeit). Die Teams melden sich an, weil das Thema für sie jetzt dran ist und sie dabei auch von den Erfahrungen und Ideen der anderen profitieren wollen.
Haupt- und ehrenamtliche Leitungsgremien/Entscheidungsträger von Organisationen, Gemeinden, Trägern und Werken der Evangelischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen:
- Euch beschäftigt die Frage nach einer zukunftsfähigen Kinder- und Jugendarbeit im kirchlichen Kontext und nach außerschulischen Angeboten.
- Ihr wollt grundlegend über die Zukunft und Perspektive für eure Gemeinde / euren CVJM / das Bezirksjugendwerk / den Verband / euren Ort…nachdenken, weil ihr ahnt, dass sich angesichts gesellschaftlicher Veränderungen auch in der evangelischen Kinder- und Jugendarbeit grundlegend „was ändern muss“.
- Euch ist eine theologisch-geistliche Perspektive für Veränderungen wichtig.
- Ihr möchtet eine Gesamtperspektive für die Kinder- und Jugendarbeit entwickeln, wisst aber noch nicht wie.
- Ihr denkt über Kooperationen und Vernetzung mit anderen Trägern der Kinder- und Jugendarbeit nach.
- Ihr seid interessiert an gemeinschaftlichen Lernprozessen zur Gestaltung von Veränderung.
- Ihr (haupt- oder ehrenamtlich) möchtet (oder müsst) Veränderungsprozesse in eurem Kontext gestalten und sucht nach den richtigen Ansätzen für eure Situation.
Wir haben von euch fürs Leben gelernt, nicht nur für die Familienarbeit in unserer Gemeinde. Die Art und Weise zu denken, sich auszutauschen, miteinander unterwegs zu sein, zu lernen, hat Auswirkungen sowohl auf unsere Gemeinde(arbeit) als auch auf Familie, Freunschaften und andere Bereiche. Das ist so wertvoll und bereichernd. Um nichts in der Welt wollen wir unsere Teilnahme missen – auch wenn Corona uns da sicherlich manches genommen hat, insbesondere im miteinander lernen mit den anderen beteiligten Gemeinden. Wir haben sachlich-inhaltlich, geistlich und im miteinander Perspektive entwickeln so viel gelernt und davon profitiert. Es war jede Zeit und jedes Geld wert! Danke!!!
„Perspektive entwickeln ist die einzige Fortbildung im Land, die die inhaltliche Gestaltung von Fortbildungsprozessen in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen nachhaltig angeht. Dies geschieht zum einen dadurch, dass „Perspektive entwickeln“ konsequent die Gaben und Kompetenzen der Gruppe nutzt und zum anderen, dass diese Fortbildung sich auch als geistlicher Prozess versteht. Nicht über die Veränderung von Strukturen und Immobilienkonzepten erreichen wir als Kirche Kinder und Jugendliche, sondern über haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter*innen, die an einem Strang ziehen und neue Konzepte entwickeln. Darum haben Oberkirchenrat und Landessynode nach 3 Jahren Laufzeit das Projekt noch einmal um drei weitere Jahre verlängert.“
Bernd Wildermuth (Landesjugendpfarrer und Vorsitzender des Projektbeirats „Perspektive entwickeln“)
„Mit einigen Fragen und Zweifeln bin ich zu unserem ersten Wochenende aufgebrochen. Können innerhalb eines Wochenendes wirklich eine Vision und gar erste Schritte für eine neue Familienarbeit in unserer Gemeinde gefunden werden? Lässt sich wirklich was bewegen?
Mit vielen ebenfalls suchenden, fragenden, aber eben auch motivierten anderen Menschen ganz unterschiedlicher geistlicher Prägung haben wir intensiv gearbeitet, reflektiert, geträumt, gelacht, gehört und gebetet. Mein Fazit:
Wow, es kann sich wirklich viel an einem Wochenende bewegen! Denk nicht zu klein, weder von deinem Gott noch von deiner Gemeinde! Wir als Güglinger-Team sind total dankbar und froh, dass wir bei der Lernenden Gemeinschaft dabei sein und mitmachen können: Beschenkt vom Austausch und Miteinander mit den anderen und im wahrsten Sinne des Wortes: Ganz neu begeistert dafür Glaubensräume für Familien zu schaffen!“
Cornelia Korn, Kirchenpflegerin aus Güglingen
Wir Stuttgarter waren sehr gespannt auf diese erste Einheit und was uns in einer „Lerngemeinschaft“ erwartet. Wird dabei etwas entstehen, was uns weiterbringt? Eine Idee, eine Vision für unsere Arbeit? Und wir wurden sehr positiv überrascht:
Wertvolle und sehr ermutigende Impulse, zwei tolle Referate zu Fachthemen, ein klar strukturierter Prozess, Zeiten mit Gruppenarbeiten im eigenen Gemeindeteam oder in gemischten Teams, Zeiten der Stille und Eigenreflektion haben sich in guter Weise abgewechselt und ergänzt. Die Teams aus 8 Gemeinden und Initiativen sind zu einer Gemeinschaft zusammen-gewachsen, die sich gegenseitig motiviert und ermutigt haben.
Wir sind mit neuen Ideen, einem Aktionsplan für die nächsten 2-3 Schritte und hochmotiviert nach Hause gefahren.
Fazit: Das hat sich echt gelohnt und uns weitergebracht!
von Rainer Hamann, Süddeutscher Gemeinschaftsverband
Unser Team ist mit dem Ziel angereist, Ideen zu finden wie es weiter gehen kann und darin ageleitet zu werden. Dieses Ziel haben wir erreicht, wir wurden bei allem eigenständigen Planen und Arbeiten professionell betreut und begleitet.
Die Lernende Gemeinschaft Jugendarbeit war eine gelungene Mischung zwischen persönlichen Gesprächen, tiefgehenden spielerischen Zugängen zum Thema und strategischen Überlegungen.
Es tat sehr gut mit anderen CVJMs und Jugendwerken unterwegs zu sein. Man kam dabei mit anderen Vereinskulturen in Berührung und durch das zweiwöchentliche Skype-Coaching wurden auch persöhnliche Beziehungen geschaffen und vertieft. Zudem war es hilfreich, dass immer wieder neue Personen neben dem Stammteam mit auf die Wochenenden mitgenommen werden konnten.Der Gewinn und Nutzen der Prozessberatung „Perspektive Entwickeln“ wird einem in der Tiefe erst auf den gemeinsamen Wochenenden bewußt. „Perspektive Entwickeln“ befähigt Menschen mit einer Innensicht eine Aussensicht zu bekommen. Der Vernetzungsgedanke von Jugendarbeit wurde konstruktiv vorangetrieben!
Ich empfehle „Perspektive Entwickeln“ allen weiter, die bereit sind für Veränderungen zum Bessern und dafür auch ihre Kraft einsetzen wollen.
Achim Berger, Vorstand CVJM Mundeslheim
Die Lernende Gemeinschaft des SoulDevotion e.V. ist im September 2018 in den Prozess eingestiegen. Hier ein paar Eindrücke der Teilnehmenden:
Der LC-Prozess hat bereits nach zwei gemeinsamen Wochenenden einiges in Gang gesetzt. Anhand unterschiedlicher Prozess-Methoden und einer super Leitung, dank Mara und Christoph, konnten wir nicht nur für unser eigenes (Media-)Team neue Dinge initiieren und konkretisieren, sondern wir konnten auch gemeinsam als SoulDevotion formulieren, wo wir in den nächsten Jahren hinwollen und wofür unser Herz schlägt. Nach jedem Wochenende waren wir zwar ziemlich geplättet aber auch voller Energie und Ideen.
– Anja Zierholz
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Die SoulDevotion Learning Community hat sich für uns als Anbetungsbereich jetzt schon gelohnt. Wir haben uns intensiv damit auseinandergesetzt, was es heißt, Jüngerschaftskultur in unserem Bereich zu leben. Und dank des WaveChange-Prozesses erleben wir uns nicht nur als wichtigen Teil des Ganzen und profitieren vom Austausch mit anderen Bereichen, sondern konnten auch konkrete Schritte planen und umsetzen. Wir freuen uns auf die nächsten Sessions und sind gespannt, was Gott noch durch diesen Prozess mit SoulDevotion bewirken wird.
– Daniel Oesterle
So haben wir die erste Session erlebt:
Die Wochenend-Session war gut vorbereitet und wir fühlten uns an den Tagen gut begleitet. Insgesamt haben wir die Zeit als sehr intensiv und dicht erlebt. Es gab Raum für maximale Kreativität, die dann durch den zielführenden Ablauf in die Wirklichkeit geholt wurde. Wir haben euch vertraut und sind nicht enttäuscht worden. Es gab Mut für neue Ideen und das Wochenende hat Appetit auf Weite gemacht.
Das hat die erste Wochenend-Session bei uns bewirkt:
Wir sind motiviert! Durch das intensive Arbeiten und den Austausch sehen wir einen klaren Weg vor uns. Im Verlauf des Wochenendes gab es viel Raum um uns als Team auszutauschen und uns auch mit anderen zu unterhalten. Das hat unseren Blick erweitert. Wir haben durch die geschärfte Wahrnehmung Ängste entdecken können und diese in das Ziel mit eingearbeitet. Das ergebnisorientierte Format des Wochenendes war eine große Hilfe um konkrete Schritte zu planen. Als Ergebnis haben wir einen 3-Jahres-Plan erstellt.
So gehen wir weiter:
Schon eine Woche nach der Session haben wir uns als Team wieder getroffen. Durch das Erkennen der Ängste haben wir diese in unsere Überlegungen aufnehmen und entkräften können. Wir arbeiten an der Umsetzung unseres Konzepts. Vor uns liegt jetzt Arbeit, Arbeit, Arbeit, … 🙂 Und die Motivation: „Ja das könnte funktionieren!“
Achim Berger ist 1. Vorsitzender des CVJM Mundelsheim und als Teamverantwortlicher bei der aktuellen Lernenden Gemeinschaft 2017-2019 dabei.
Welche Veränderungen konnten Sie durch die Learning Community beobachten?
Durch die Learning Community sind wir als CVJM Ausschuss stärker über inhaltliche Aspekte unserer Arbeit ins Gespräch gekommen. Wir haben mehr aufeinander gehört, anstatt „nur“ gemeinsam Arbeitsaufträge durchzuziehen. Das war ein sehr positiver Aspekt.
Des weiteren wurde innerhalb des Ausschusses vor allem die Mitarbeiterbegleitung stärker unter die Lupe genommen. Als Ausschussmitglieder haben wir unsere jeweils eigene Art, Mitarbeiter zu begleiten, eigene Gaben und Begrenzungen bewusst wahrgenommen und gemeinsam durchgesprochen. Die Mitarbeiterbegleitung wurde in jährlich stattfindenden Mitarbeitergesprächen verstärkt.
Wie hat die Teilnahme an der Learning Community die Mitarbeiter in ihrer Leitungskompetenz vorangebracht?
Gerade die beiden Mitarbeiter, die an allen vier Wochenenden teilnahmen, haben stärker das eigene Handeln reflektiert und dadurch mehr inhaltliche und organisatorische Gedanken in den Ausschuss eingebracht. Dabei haben sie bewusst auch Handwerkszeug der Leitung und Durchfürung einer Gruppe oder eines Abend eingesetzt und sich darüber Gedanken gemacht.
Auch die weiteren Mitarbeiter, die an Learning Community Wochenenden teilnahmen, kamen mit neuen Ideen zur Umsetzung in Leitung und Durchführung von Gruppenangeboten zurück und setzen diese vor allem im Bereich der Mitarbeiterförderung gut ein.
Was ist aus Ihrer Sicht der größte Nutzen für den CVJM und den gesamten Bezirk?
Die größten Stärkung erfuhren wir durch Learning Community in zwei Bereichen: zum einen wurde der Bereich der Mitarbeiterförderung weiter ausgebaut und vor allem durch regelmäßige Mitarbeitergespräche gestärkt. Zum anderen sind wir als Leitungsgremium des CVJM stärker über inhaltliche Aspekte unserer Arbeit in den Austausch genommen. Hierfür haben wir uns bewusster Zeit genommen – davon profitiert die Arbeit sehr!
Siggi Waldmann vom CVJM Langenburg hat mit einem Team an der Learning Community 2013-2015 teilgenommen. Im Interview erzählt er von seinen Erfahrungen mit dem Format und den Veränderungen im CVJM Langenburg.
Was war für euch als Jugendkirche der größte Nutzen der Lernenden Gemeinschaft?
Wir haben sehr davon profitiert, dass wir in dem Learning-Community-Prozess Zeit hatten um miteinander ins Gespräch zu kommen, was uns für unsere Jugendkirche in Aalen wichtig ist, zu reflektieren wie es im Moment aussieht und auf Gott zu hören was seine Pläne für die Zukunft sind. Dafür waren vor allem die Wochenenden sehr wertvoll, die für uns (etwas) wie „angeleitete Klausurwochenenden“ waren. Insbesondere für uns ehrenamtliche Mitarbeiter in der Jugendarbeit waren die neuen und sehr guten Impulse wichtig, um uns über unsere Vision klar zu werden und die Richtung in die es gehen soll, bewusst durch die Planung konkreter Schritte zu lenken. Hilfreich und ermutigend war es auch von anderen Gruppen und ihren Erfahrungen zu hören.
Wie hat sich die Teilnahme auf euer Miteinander ausgewirkt?
Eine veränderte Gemeinschaft fängt mit veränderten Menschen an. Durch die Impulse und das Vorleben der Mitarbeiter der Learning Community und auch die persönliche Begleitung zwischen den Wochenenden (in Kleingruppen, den sogenannten HUT-Gruppen) haben zunächst einmal wir selbst uns verändert. Bei der Learning Community haben wir erlebt wie bereichernd es ist, sein Leben für andere zu öffnen und seinen Glauben ehrlich und authentisch im Alltag und in Gemeinschaft zu leben. Dadurch dass so viel und geduldig in uns investiert wurde, sind wir ermutigt auch in andere Menschen zu investieren und das weiterzugeben, was wir selbst erleben durften.
Welche konkreten Veränderungen für euch als Gemeinde wurden durch die Teilnahme angestoßen?
Die größte Veränderung durch das Learning Community war bei uns das Umdenken von „Jugendarbeit, die durch Programm gestaltet wird“ zu „Jugendarbeit, die durch Beziehung gestaltet wird“. Dieses Umdenken hat sehr viel Zeit gebraucht und ist auch immer noch im Prozess. Deshalb haben wir nach der ersten Learning Community Runde auch beschlossen gleich eine zweite Runde anzuhängen, da wir gemerkt haben, dass eine andauernde und nachhaltige Veränderung Zeit braucht.
Die Jugendkirche ZAGG aus Aalen hat an der Learning Community 2015-2017 teilgenommen. Ramona Büchinger war Teil des Teams und berichtet wie das Format der Jugendkirche geholfen hat.
Welche Veränderungen wurden durch die Lernende Gemeinschaft bei euch im CVJM angestoßen?
Bei uns im Team wurde eine große Sehnsucht geweckt, zukünftig mehr Zeit dafür zu nutzen unseren Glauben mit anderen zu teilen und mehr in persönliche Beziehungen als in Programme zu investieren. Uns wurde bewusst, dass wir von vielen Mitgliedern wissen, was sie praktisch machen, in welcher Gruppe sie z.B. mitarbeiten, aber wenig darüber, wie es ihnen geht und wo sie im Glauben stehen. Wir haben uns Gedanken gemacht, wie es in Zukunft gelingen kann, persönlichen Austausch mehr und mehr zu leben und gemeinsam im Glauben zu wachsen. Das betrifft zum einen die Zusammenarbeit innerhalb der Mitarbeiterschaft und zum anderen den Kontakt mit den Teilnehmern unserer Gruppen und Kreise. Zudem wurden wir darin bestärkt, unseren Weg hin zu den Menschen außerhalb von CVJM und Kirchengemeinde, den wir durch unser Engagement an den Schulen bereits begonnenen haben, weiter zu intensivieren.
Wie hat sich die Lernende Gemeinschaft ganz praktisch ausgewirkt?
Durch die positiven Erfahrungen Einzelner im Vorfeld und ganz konkret durch die Begleitung der zwei dauerhaft teilnehmenden Personen im Leiterhuddle* entstand der Wunsch, ein ähnliches, auf unseren CVJM angepasstes Kleingruppenangebot zu schaffen. Dadurch wollen wir in Mitarbeitende und Interessierte investieren und sie in ihrem Glauben und ihrer Mitarbeiterschaft begleiten. Hierbei wurden uns v.a. zwei Elemente wichtig: Zum einen das Hören auf das, was Gott uns sagen will und zum anderen konkrete, kleine gehbare Schritte zu planen und diese im Alltag umzusetzen. Daraus haben sich unsere „HuT- Gruppen“ (Hören und Tun) entwickelt, die sich seither als großer Segen erweisen. Zudem war die Idee, den bestehenden Mitarbeiterkreis anders zu konzipieren, um einzelne Elemente gezielter gestalten zu können. Daraus sind drei eigenständige Teams entstanden, die neben den nun in der Anzahl reduzierten organisatorisch geprägten Treffen regelmäßig Sing and Pray-Abende und thematische Abende veranstalten und auch hier eine wertvolle Möglichkeit bieten, Glauben gemeinsam zu leben und zu teilen. Unser Traum eines offenen Jugendtreffs als niederschwelliges Angebot ist bislang leider an geeigneten bzw. bezahlbaren Räumlichkeiten gescheitert. Ein Ziel für die Zukunft wird sein, hier Alternativen zu finden, um mehr und mehr auch Jugendliche anderer Milieus zu erreichen.
*Anmerkung: Huddles sind Kleingruppen, die sich regelmäßig austauschen und dabei von einem Coach begleitet werden.
Wie hat die Teilnahme das Miteinander des Gesamt-CVJM und die Leitungskultur geprägt?
Unser Anliegen war es, nicht nur kurzfristig etwas zu „installieren“, sondern langfristig eine Kultur des gemeinsamen Glaubens und des persönlichen Austausches zu prägen. Damit wollten wir bei uns selbst als Leitung beginnen. Unsere Sitzungen waren, abgesehen von einer kurzen Andacht zu Beginn, von organisatorischen Themen und Sachthemen bestimmt. Motiviert durch die Erfahrungen auf der Lernenden Gemeinschaft nehmen wir uns seither in den Sitzungen zu Beginn 45 Minuten Zeit zum persönlichen Austausch. Dabei denken wir auch über Glaubensthemen nach und reflektieren, wo wir mit diesen Themen stehen, was wir uns wünschen und wie wir unsere Erkenntnisse ganz konkret in unserer wöchentlichen Arbeit umsetzen können. Ich empfinde das als eine sehr wertvoll investierte Zeit, die in die restliche Sitzung hineinwirkt und an manchen Stellen sicherlich auch den Fokus verändert. Durch die verschiedenen Veränderungen beginnt der Umgang innerhalb des CVJM umfassender und persönlicher zu werden, zum Teil auch zwischen Personen, die zuvor wenig Kontakt hatten.
Daniela Röhrle hat mit einem Team des CVJM Welzheim an der Lernenden Gemeinschaft 2013-2015 teilgenommen. Im Interview berichtet sie, was sich dadurch bei ihnen verändert hat.
„Kirchliche Jugendarbeit muss sich verändern, weil sich die Rahmenbedingungen verändert haben und weiterhin verändern: stärkere Inanspruchnahme der Jugendlichen durch die Schule und abnehmende Bereitschaft zur kontinuierlichen und verbindlichen Mitarbeit. Ich möchte gerne ausloten, welche Formen von Jugendarbeit heute sinnvoll sind. Nicht jede Gemeinde muss das Rad selbst neu erfinden. Dialog und Vernetzung sind eine Chance für den gesamten Kirchenbezirk.“
Erwartung an die erste Session von Ulrich Wildermuth, Pfarrer der evang. Kirchengemeinde Altenmünster
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„Wir sind an diesem Wochenende zusammengerückt, nicht zuletzt auch als geistliche Gemeinschaft, indem wir gemeinsam auf Gott gehört, gesungen und gebetet haben. Konkretes Ergebnis des Wochenendes sind Pläne für die nächsten Schritte in den Teams (Kirchengemeinden u. ejCR), die in den nächsten 6 Monaten gegangen werden sollen. Deshalb bin ich zuversichtlich, dass das Wochenende tatsächlich Folgen für die Jugendarbeit in den Gemeinden und im Bezirk hat.
Das Wochenende war eine Bereicherung auch für mich persönlich, und ich hoffe, dass noch weitere Gemeinden aus dem Bezirk beim nächsten Wochenende im Oktober dabei sein werden. Denn die Zukunft der Kirche liegt daran, dass wir Kinder und Jugendliche mit dem Evangelium von Jesus Christus erreichen.“
Tobias Dürr, Pfarrer der Evang. Gemeinde Wildenstein
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„Anstrengend, aber gut. Ohne das Coaching / die Moderation wären wir nie in so kurzer Zeit so produktiv gewesen.“
Julia Bender, Mitglied im Bezirkarbeitskreis (BAK) des Evang. Jugendwerks Bezirk Crailsheim
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„Das Wochenende war superanstrengend. Aber der ständige Austausch auf verschiedenen Ebenen, das gegenseitige intensive Zuhören, das Einnehmen verschiedener Blickwinkel und das Ringen um ein echtes Verständnis des anderen haben sich gelohnt. Danach hat man das Gefühl, wirklich zu wissen, was man will. Und es ist großartig, es dann auch ausprobieren und umsetzen zu dürfen.“
Uwe Langsam, Pfarrer der Evang. Johanneskirchengemeinde Crailsheim
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„Es war ein anstrengendes und arbeitsintensives Wochenende, aber ich war positiv überrascht, wie akribisch dieses Wochenende vorbereitet und durchgeführt wurde. Es hat mir auch wieder gezeigt, wie wichtig es ist, nicht nur die eigene Gemeinde im Blick zu haben, sondern ab und zu mal einen Blick über den Tellerrand hinaus zu anderen Gemeinden zu wagen.“
Ulrike Niever, Kirchengemeinderätin in Altenmünster
Material zum Start einer Lernenden Gemeinschaft:
Ihr wollt in eurem Bezirk eine Lernende Gemeinschaft starten und andere Gemeinden und Werke dafür gewinnen?
Wir unterstützen euch dabei vor Ort und im Netz. Dazu haben wir diese Checkliste erstellt, die euch hilft eine Lernende Gemeinschaft und euer Team auf den Weg zu bringen :